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1. Nachsorge bei Dr. Bouda

So, meine 1. offizielle Nachsorge liegt hinter mir. War etwas chaotisch, aber auch sehr lustig. Das wichtigste aber: alles ok!!! 

Hätte eigentlich am Dienstag, 09.5.2006 (1 Monat + 1 Tag nach OP) den Termin in Pilsen gehabt. Hab das mit der Agentur so ausgemacht, da ich ihm bei seiner Arbeit nicht noch zusätzlichen Stress machen wollte. Wir (mein Freund und ich) sind eh für ein paar Tage rüber gefahren und da war es egal, an welchem Tag das nun genau sein soll und wo.

Leicht verwirrend ist es dann aber schon mal bei Ankunft am Samstag (06.05.) in der Pension angekommen. Maria hat uns schon mit den Worten empfangen "Radka fragt, ob ihr morgen schon kommen wollt, hier in Domazlice". Wir waren zwar überrascht, aber ok, wenn es geht. Ging dann aber doch nicht, lt. Radka ist doch volles Programm und wir blieben also bei Dienstag in Pilsen. Am Sonntag (07.05.) fuhren wir morgens nach Pilsen und sind in den Zoo - absolut sehenswert!!! - und danach noch auf ein Fest vom 2. Weltkrieg. Mit müden Füßen kamen wir nach einem sehr leckeren und günstigen Abendessen in Stod wieder in Domazlice an und wollten noch einen Kaffee trinken. Frage war, Eisdiele oder Klinik (nicht wundern, aber der Automaten-Kaffee hat was...). Wir beide total sentimental entschieden uns kurzerhand für den leckeren Automaten-Kaffee (ok, der in der Eisdiele ist besser, aber Sentimentalität siegte einfach) vor der Klinik-Bank.
 
Rein in die Klinik, wir wollten ja eigentlich nur zum Kaffeeautomaten im Eingangsbereich, wir sahen Radka an der Anmeldung, die uns zu winkte und strahlte. "Schön, habt ihr es doch noch geschafft!". Wir waren wieder verblüfft, was ist los? Radka erzählte dann, sie hat mit der Pension telefoniert und ausrichten lassen, wir könnten doch abends kommen, da der Doc über Nacht in der Klinik bleibt und Zeit hat. Also nix mit gemütlich Kaffee vorm Krankenhaus? Doch, den durften wir noch trinken!
Danach dann runter in den 2. Stock (habe ich erwähnt, dass das Krankenhaus in einen Hang gebaut ist, der Eingang im sog. Erdgeschoss eigentlich einer der obersten Stockwerke ist), da saß noch ein Paar für ein Beratungsgepräch. Ein paar Minuten danach ging die Tür auf und der Doc erschien, winkte und fragte, ob es ok sei, wenn das BG zuerst... Na also, logisch!!! Wir haben doch eigentlich erst am Dienstag Termin!
Hab mir in der Wartezeit dann noch die OP-Schleuse von außen angesehen und mal Revue passieren lassen. Klingt blöd, ich weiß, aber nur der Weg vom Aufzug zur Schleuse, die Fenster am OP-Gang usw., das hab ich zwar alles erlebt, aber halt voller Aufregung und nun hab ich mir alles genau und in Ruhe betrachtet.
Dann kam das Paar wieder heraus nach kurzer Zeit (ich weiß nicht, weshalb manche Beratungsgespräche so kurz sind, weshalb die Frauen nicht mehr Fragen haben!) und wir rein. Mein Freund wollte den Doc schocken und meinte "viel zu groß, die müssen wieder raus". Er ist aber nicht drauf rein gefallen und hat nur gelacht. Erstmal kurzer Smalltalk und dann sollte ich mich ausziehen.

Hätte ich vorher gewusst, was kommt, ich glaub, ich hätte ganz viel Angst gehabt. Aber so war ich ahnungslos, stand da und er schaute erst genau, nickte und griff dann mit beiden Händen zu - beide ein paar Mal von außen nach innen gedrückt und von unten nach oben. Hat aber gar nicht weh getan, war auch nicht unangenehm! Dr. Bouda meinte, es ist alles schön weich und beweglich, gefällt ihm gut, sitzt alles da, wo es sitzen soll und passt zur Figur. Auch mit den Narben bzw. der äußeren Wundheilung war er sehr zufrieden. Links hatte ich noch Krusten und er meinte, die sind in ein paar Tagen weg. Falls ich nachhelfen wollte, kann ich sie mit Kamillenbad einweichen (war aber nicht nötig, 1 Stunde später löste sich ein größeres Teil und am nächsten Morgen waren sie tatsächlich komplett weg).

Er gab noch weitere Verhaltensweisen: Kompressions-BH (Z-Bra) noch 2 Wochen tragen - also konsequent 6 Wochen lang Tag und Nacht! Nichts heben, ziehen, zerren, schieben, das mehr als 5-7 kg wiegt. Keine Gewalttouren und sonstigen Aktivitäten, weiterhin schonen, normaler Alltag ist erlaubt. Da war er unerbittlich!

Auf unsere Fragen zu Sonne, Schwimmen und Sauna: Sonne ist ok, nur die Narben entweder abdecken oder hohen Sunblocker verwenden, damit es nicht zu unschönen Verfärbungen kommt. Schwimmen ist ok und Sauna darf ich ab jetzt  auch wieder.
Selbst Motorradfahren darf ich auch!!!

Nach 6 Wochen Post-OP darf ich auch wieder normale BHs anziehen. Am liebsten wären ihm weiche BHs, aber Bügel und Push up geht auch, sie müssen aber sehr bequem sein und sehr gut sitzen (Push up Träger sehr locker machen und auch weit haken, es soll nichts gequetscht werden).
In Rückenlage schlafen kann ich auch in 2 Wochen aufhören. Mein Freund hat heute morgen allerdings erzählt, ich hätte heut nacht auf der Seite geschlafen.  Lt. meinen Leidensgenossinnen gehen hier die Meinungen auseinander: Auf der Seite schlafen wäre jetzt ok, wäre gut für die Impli-Lage bis zu wenn der Körper sich diese Position sucht, dann ist es in Ordnung.

Mai 2006



2. Nachsorge bei Dr. Bouda

Nach etwas über 1 Jahr war mir eine weitere Nachsorge wichtig. Ich hatte in dieser Zeit überhaupt keine Probleme, hätte die Nachsorge auch in Deutschland machen lassen können. Mir war jedoch wichtig, dass mein PC diese vornimmt. Mit Dr. Bouda stand ich per Mail ab und zu in Kontakt, vorsorgliche Fragen hatte er mir immer gut erklärt.
Zufällig wollte Naddi aus dem Forum zu ungefähr der gleichen Zeit ihre Nachsorge bei Dr. Bouda machen und wir beschlossen, diese gemeinsam zu terminieren. In "unserer" Pension bei Maria Krenova haben wir ein Zimmer gebucht für ein paar Tage, da wir ein paar Tage Motorradausflüge und somit Urlaub in der Tschechei planten und durch führten. Bei Dr. Bouda meldete ich mich per Mail zur Nachsorge an, Naddi ebenfalls. Mit Naddi blieb ich über einige Foren und auch per Mail in Verbindung, sie hat später nochmal in einigen OPs viel nachlegen lassen. Wieder bei Dr. Bouda und selbst als ich mir dann doch wegen der Größe Sorgen machte, war sie sehr zufrieden und glücklich. Mit Svetlana, die mit mir neben Naddi zeitgleich operiert wurde und wir die Tage im April 2006 gemeinsam in Domazlice verbrachten und in Kontakt bleiben wollten, blieb leider jeder Kontaktversuch erfolglos.
Das Wiedersehen mit Naddi war richtig schön. Allein die Strecke zu fahren, nach Domazlice zu kommen, gleich am Anfang links oben am Hang die Klinik und gleich danach die Pension zu sehen, war sehr berührend, sehr sentimental. An diesem Ort im Ausland fand einer der wichtigsten Momente in meinem Leben statt, den ich nicht bereue, den ich einfach nur genieße nachträglich.

Überraschend und ungewöhnlich für Dr. Bouda fand meine Nachsorge gemeinsam mit Naddi statt, wir gingen einfach zusammen, zusätzlich mit meinem Freund rein. War sehr lustig, aber auch sehr interessant. Da Naddi sehr gut tschechisch spricht, hat sie ihn mit vielen Fragen gelöchert, speziell auf seine Art der Beratungsgespräche, die viel zu kurz und sachlich sind. Er erzählte, dass die meisten Deutschen "nur größere wollen", eine Handbewegung am Busen machen und sich sonst wenig interessieren. Naddis, meine und die Fragen meines Freundes, seien in einem Beratungsgespräch eher eine Ausnahme gewesen, die ihn anfangs irritierte, aber die ihm dann gut gefiel. Er sagte dann noch, dass er sich wünschen würde, wenn mehr Patientinnen viel mehr Fragen hätten und nicht nur "Ich will sie größer" sagen würden.

Er untersuchte Naddi als erstes und war sehr zufrieden. Naddi konfrontierte ihn dabei schon, dass er noch viel nachlegen muss, dem er skeptisch gegenüber stand und mit ihr ausgiebig diskutierte. Naddis nachfolgende OPs über einige Jahre verliefen dann auch langsam immer größer, schonend, aber stetig.

Nach Naddi begutachtete Dr. Bouda dann sein Werk bei mir und war ebenfalls sehr zufrieden. Es hatte sich nichts verschoben, alles saß da, wo es sitzen sollte. Die Narben lagen genau in den Brustfalten, somit nicht sichtbar (hat mir übrigens nach der OP mein Frauen- und Allgemeinarzt ebenfalls bestätigt: Narben sind sehr klein und fein und unauffällig, liegen unsichtbar in den Brustfalten, da hat der Kollege richtig gut gearbeitet). Es gab keine Auffälligkeiten, die Größe würde gut zu meiner Statur passen, keine Komplikationen, alles perfekt. War für mich eine Bestätigung dessen, wie ich es empfinde.

Da wir alle miteinander in guter Laune und lustig waren, haben Naddi und ich uns verglichen, im Stehen, Sitzen und Liegen. Naddi hatte tropfenförmige Implis, ich hohe runde ,beide hatten wir ungefähr die gleiche Ausgangslage. Wir stellten erstaunt fest, dass wir in etwa die gleichen Ergebnisse hatten, trotz der verschiedenen Impli-Formen und -Größen.

2007